Kennst du den LPG-Kuchen?
Dieses Rezept war in den ehemaligen Ost-Bundesländer ein echter Klassiker und wird auch heute noch gerne gebacken. Die Zutaten waren trotz der Mangelwirtschaft immer verfügbar und so wurde der Kuchen bei Familienfeiern oder an Festtagen gerne serviert. Das Besondere am LPG-Kuchen sind die in Rum getränkten Butterkekse und die kalorienreiche Buttercreme. Wenn du das Rezept mit Früchten oder Konfitüre abwandelst, wird es noch leckerer.
Die Entstehungsgeschichte des LPG-Kuchens ist sehr interessant. Im damaligen Ost-Deutschland gab es eine Mangelwirtschaft und die Menschen mussten sich weitgehends selbst versorgen. Die Bauern wurden in Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaften (LPGs) eingegliedert. Die Bäuerinnen hatten während ihrer recht monotonen Handarbeit genügend Zeit, um sich über Rezepte auszutauschen und kreative Lösungen für den mageren Warenkorb zu finden. So entstand auch der LPG-Kuchen, der eines der ersten schnellen DDR-Kuchenrezepte war. Es wird vermutet, dass dieses Rezept in einer LPG in Sachsen entstanden ist und sich dann im Volksmund als LPG-Kuchen etabliert hat. Probier doch mal unser Grundrezept für den LPG-Kuchen aus und lass dich von seinem ursprünglichen Geschmack überzeugen.
Zutaten für ein normales Kuchenblech, Zubereitungszeit inklusive Wartezeit etwa 2 Stunden.
Für den Teig
- 250 g Butter
- 4 Eier
- 200 g Puderzucker
- 250 g Dinkelmehl fein (630)
- 2 TL Weinstein-Backpulver
- 2 TL Tonkazucker
- 1 Prise feines Steinsalz
Für die Füllung
- 500 ml Vollmilch
- 1 Vanille Puddingpulver
- ¼ Stange Tahitensis-Vanille
- 1 Bio-Zitrone mit Abrieb
- 50 g Rohrohrzucker
- 250 g Butter
Für den Belag
- 250 g Butterkekse
- 100 ml Weinbrand oder Rum (alkoholfrei – Orangensaft)
- Als Variante 250 g Erdbeer- oder Kirschkonfitüre.
Für die Glasur
- 200 g Kokosfett
- 2 Eier
- 150 g Puderzucker
- 50 g Rohkakaopulver
- Alternativ auch 250 g Kuvertüre dunkel verwendbar.
Schritt für Schritt Anleitung
- Als ersten Schritt sollte man den Pudding für die Buttercreme kochen, 400 ml Vollmilch mit der Vanilleschote aufkochen und die restlichen 100 ml mit dem Puddingpulver und dem Zucker anrühren und in die kochende Milch geben und rührend kurz kochen lassen und dann mit einer Küchenfolie zum Abkühlen abdecken, so wird die Hautbildung verhindert.
- Die 4 Eigelb, Puderzucker, Tonkazucker und die zimmerwarme Butter mit Hilfe eines Rührgerätes schaumig rühren. Zwischenzeitlich, das Dinkelmehl mit dem Weinstein-Backpulver mischen, sowie die 4 Eiweiß mit der Prise Salz zu Eischnee schlagen. Nun die Mehlmischung mit dem Teig etwa 4 Minuten verrühren und den Eischnee nach und nach dem Teig langsam unterheben. Der Teig muss so lange gerührt sein, dass dieser schwer abreißt, dann wird der Biskuitteig super fein und locker.
- Den Backofen auf Ober und Unterhitze 180 °C vorheizen, den Teig auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech gleichmäßig verteilen und etwa 20 Minuten backen. Danach etwa 1,5 Stunden abkühlen lassen.
- Jetzt kann man sich der Buttercreme widmen, die Butter und der Pudding sollten Zimmertemperatur haben. Die Butter sollte zuerst schaumig geschlagen werden. Die Vanilleschote jetzt entfernen, den Pudding mit dem Zitronenabrieb und Zitronensaft verrühren, so steckt das ganze Aroma in der Puddingcreme. Jetzt löffelweise die Puddingcreme mit der Butter nach und nach unterrühren bis alles eine gleichmäßige Masse ergibt.
- Als Variante können Sie nun die Konfitüre als erstes auf den abgekühlten Biskuitteig auftragen, danach die Buttercreme verteilen. Die Butterkekse im Rum oder Orangensaft kurz eintauchen und sorgfältig auf die Buttercreme verteilen, bis alles abgedeckt ist.
- Abschließend den Schokoladenguss zubereiten, indem man das Kokosfett erhitzt und mit Kakaopulver, 2 Eier und Puderzucker verrührt und gleichmäßig auf die Butterkekse verteilt. Alternativ kann man aber auch 250 g Kuvertüre erhitzen und verwenden.
Nun haben Sie die leckerste Konditorschnitte nach einer Version des „LPG-Kuchens“ der ehemaligen Ost-Bundesländer.